Vorbereitung Motorradreise Afrika hautnah
01.08.2024 routen >> afrika hautnah
Schwerpunkte meiner Reiseplanung
- Anpassungen und Ergänzungen meiner Honda CRF300L
- Anpassung meiner Ausrüstung auf die Reisegebiete
- Organisation meines Motorradtransportes nach Südafrika
- Visa Bestimmungen je jeweiligen Länder
- Einfuhrbestimmungen für mein Motorrad
- Eruieren, wann die besten Reisezeiten für die verschiedenen Regionen sind
- Grobe Routenplanung, Sehenswürdigkeiten und Navigation
- Persönlichen Vorbereitung
Aktuelles
Verschiffung Hafen Rotterdam
Für die Fahrt zum Hafen Rotterdam, von wo meine Honda nach Kapstadt verschifft wird, plane ich drei Fahrtage ein. Plus bleibe ich noch einen Tag länger für eine Stadtbesichtung
Carnet de Passage
Über den Touring Club Schweiz (TCS) habe ich meine Carnet de Passage erhalten. Die Onlinebestellung lief reibungslos ab und nach der Zahlung der Gebühr von CHF 240.00 plus dem Depot von CHF 3’000.00 lag das CDP zwei Tage später in meinem Briefkasten.
Das Carnet de Passage muss ich der Speditionsfirma in Rotterdam abgeben. Diese schicken anschliessend alle Unterlagen der Fahrzeuge im Container an African Overlanders in Kapstadt für die Zollabwicklung bei Ankunft.
Verschiffung nach Kapstadt
Der Verschiffungstermin wurde bestätigt und am 08.11.2024 verlässt das Containerschiff Rotterdam. Voraussichtliche Ankunft in Kapstadt ist der 18.12.2024.
Zwischen dem 28.10. – und 30.10.2024 muss ich die Honda bei der Speditionsfirma im Hafen von Rotterdam abliefern. Sofern das Wetter es zulässt, werde ich mit der Honda fahren.
Eine Transportversicherung kann ich über meine Schweizer Motorradversicherung abschliessen, die sowohl den Transport als auch die Lagerung für 30 Tage in Kapstadt abdeckt.
Reisemotorrad Honda CRF300L
Auf meiner Südamerikareise hat sich meine Honda CRF 300 L als äußerst zuverlässiger Begleiter erwiesen und meine Anpassungen haben sich bewährt.
Die größte Neuerung ist der große Tank, der mir in Kombination mit einer Benzinblase eine beeindruckende Reichweite von über 600 Kilometern ermöglicht. Diese Erweiterung gibt mir den nötigen Spielraum, um auch abgelegene Strecken durchzukommen. Weitere Modifikationen verbessern meine Sitzposition, was auf langen Etappen einen Komfortgewinn bedeutet. Beim Luftfilter gibt es ebenfalls Veränderungen. Neu verwende ich einen Luftfilter von Twin-Air. Der ist etliches günstiger im Ankauf und das Handling während der Reise einfacher. Zusätzlich habe ich im Luftschnorchel einen zusätzlichen Filter eingebaut. Der hilft bei staubigen Pisten.
Details zu allen Anpassungen und Veränderungen gegenüber dem Setup der Honda auf meiner Südamerikareise, sind unter meine Reisemotorräder aufgeführt.
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Motorradtransport nach Südafrika
Ursprünglich plante ich, mein Motorrad nach Kenia zu verschiffen, um dort mein Afrika-Abenteuer zu beginnen. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass die Kosten dafür sehr hoch sind. Eine Alternative ist die Verschiffung nach Namibia oder Südafrika. Allerdings gibt es nur wenige Firmen, die diesen Service anbieten, und auch hier belaufen sich die Kosten auf etwa €1.500.00.
Eine weitere Möglichkeit wäre der Transport per Flugzeug. Der Vorteil: Der Transport dauert nur wenige Tage, und das Risiko, dass die Honda beschädigt oder verloren geht, ist deutlich geringer. Allerdings sind die Kosten ab €2.500.00 für mich zu hoch.
Nach einigen Recherchen und durch Kontakte zu anderen Motorradreisenden stieß ich auf die Firma African Overlanders, ansässig in der Region Kapstadt, Südafrika. Diese Firma organisiert regelmäßig Schifftransporte von Rotterdam nach Kapstadt in Sammelcontainern, was die Kosten erheblich senkt. Der Preis für den Transport liegt bei etwa €700.00 – eine deutliche Ersparnis im Vergleich zu anderen Angeboten. Ein weiterer Vorteil: Ich benötige keine Transportbox für mein Motorrad. Da alles in einem Sammelcontainer verschifft wird, reicht es, das Motorrad direkt anzuliefern. Zusätzliches Gepäck kann ich ebenfalls mitschicken.
Was den Empfang meines Motorrads in Kapstadt betrifft, könnte der Prozess nicht einfacher sein. African Overlanders übernimmt die gesamte Einfuhrabwicklung, und ich kann das Motorrad direkt auf ihrem Firmengelände abholen. Außerdem kann ich es dort bis zu 90 Tage parken lassen – ideal, da bei einer Verschiffung die Ankunftszeit immer etwas ungewiss ist und ich nicht sofort vor Ort sein muss, wenn das Motorrad ankommt.
Die Kombination aus niedrigeren Kosten, einfacher Abwicklung und Flexibilität vor Ort macht diese Lösung für mich zur besten Option für die Verschiffung der Honda.
Das Schiff läuft am 08.11.2024 in Rotterdam aus mit voraussichtlicher Ankunft am 18.12.2024 in Kapstadt. Die Honda lieferte ich deshalb am 29.10.2024 bei der Speditionsfirma im Hafen von Rotterdam ab.
Transportversicherung
Die Transportversicherung muss ich selbst organisieren, da African Overlanders keine Absicherung anbietet. Sie haben mir jedoch einige Adressen von Versicherungen genannt, die solche Transporte abdecken.
Über einen dieser Kontakte erfuhr ich, dass ich zunächst bei meiner Motorradversicherung in der Schweiz nachfragen soll, ob sie eine Transportversicherung anbieten kann. Zu meiner Überraschung funktioniert das und ich schließe nun eine Transportversicherung bei der Zürich Versicherungs-Gesellschaft AG ab, die sogar die Lagerung der Honda in Südafrika für 30 Tage abdeckt. Neben dem Motorrad sind auch die teuersten Zubehörteile mitversichert. Der Preis für die Versicherung beträgt allerdings stolze CHF 500.00. Da die Honda jedoch fast neu ist und der Verlust zusammen mit dem Zubehör erheblich wäre, halte ich die Versicherung für sinnvoll.
Einreise Bestimmungen
Visa - ein komplexes Puzzle für Afrika
Insgesamt werde ich auf meiner Afrikareise etwa 30 Länder bereisen. Bei meine Reserchen zu den Einreisebestimmung stellt sich heraus, dass die Bedingungen von Land zu Land sehr unterschiedlich sind. Die Mehrheit dieser Länder erfordert für die Einreise ein Visum, was die ganze Reise komplizierter und teurer macht.
In einigen Ländern ist es relativ einfach. Das Visum kann ich entweder direkt an der Grenze oder durch einen Online-Antrag beantragen. Das spart Zeit und reduziert den Aufwand erheblich. Andere hingegen verlangen, dass ich das Visum in der Schweiz oder vorab über eine Botschaft beantrage. Das ist mit teils hohen Kosten und einem erheblichen Papierkram verbunden und könnte bei einigen wenigen Ländern eine echte Herausforderung werden.
Für Südafrika, Namibia, Botswana, Lesotho und Eswatini benötige ich zum Glück für eine Einreise bis 90 Tage kein Visum.
Insgesamt wird die Organisation der Visa unterwegs mehr Aufwand generieren und teilweise für Unsicherheit für die Weiterfahrt sorgen. Meine Flexibilität wird gefordert werden.
Einfuhr Motorrad
Für die temporäre Einfuhr meiner Honda ist offiziell nur für Kenia ein Carnet de Passage (CDP) erforderlich, Da mein Motorrad jedoch nach Südafrika durch eine Drittfirma eingeführt wird, benötige ich hierfür ebenfalls ein CDP.
Ein Carnet de Passage hat zusätzlich einige Vorteile. Meine Recherchen haben nämlich ergeben, dass die Zollbehörden in vielen Ländern besser mit dem Carnet vertraut sind als mit dem Papierkram für eine temporäre Einfuhrgenehmigung. Für die Ausstellung eines T.I.P wird öfters auch Geld verlangt, was beim CDP nicht der Fall ist. Deshalb werde ich das Carnet de Passage bei allen Einreisen verwenden, wo dies akzeptiert wird.
Aus meinen Erfahrungen weiß ich, dass die Zollformalitäten für die temporäre Einfuhr von Fahrzeugen oft komplizierter und zeitaufwendiger sind als die persönliche Einreise. Wenn ich durch das CDP-Zeit sparen kann, werde ich bei jedem Grenzübertritt froh darüber sein.
Ein weiterer Vorteil des Carnets ist, dass man in der Regel eine Aufenthaltsdauer für das Fahrzeug erhält, die der verbleibenden Laufzeit des CDP entspricht. Das ist für mich wichtig, da ich, wie bei meinen anderen Fernreisen, zwischendurch Pausen einlege und nach Hause fliege, während mein Motorrad sicher im jeweiligen Land auf mich wartet.
Ich habe das Carnet de Passage beim Touring Club Schweiz (TCS) bestellt. Für Nichtmitglieder beträgt die Gebühr CHF 370.00, für Mitglieder CHF 240.00. Eine Mitgliedschaft beim TCS kostet CHF 96.00, weshalb ich zunächst eine Mitgliedschaft abgeschlossen und anschließend das CDP bestellt habe. Die Bestellung konnte ich bequem online über die TCS-Webseite vornehmen, und nach Bezahlung der Gebühr und Kaution lag das CDP zwei Tage später in meinem Briefkasten.
Das Carnet de Passage ist ein Jahr gültig und kann um ein weiteres Jahr verlängert werden. Die Kaution richtet sich nach dem Fahrzeugwert, was für meine Honda CHF 3.000.00 bedeutet. Verlängere ich das CDP um ein Jahr, wird die Kaution automatisch auf das neue CDP übertragen. Wenn ich das Carnet am Ende zurückgebe und alle Dokumente korrekt abgestempelt sind, erhalte ich die Kaution zurück. Alle Details zum Carnet de Passage sind gut auf der TCS-Webseite erklärt.
Anmerkung:
Leider habe ich nach der Bestellung beim TCS die Nachricht erhalten, dass Kenia für die Einreise mit CDP eine Kaution in Höhe des Fahrzeugwerts verlangt. Das würde bedeuten, dass ich zusätzlich CHF 3.000.00 hinterlegen müsste. Das halte ich für übertrieben und werde daher versuchen, ohne CDP nach Kenia einzureisen. Es gibt noch andere Länder mit CDP-Pflicht, die deutlich höhere Kautionen verlangen, aber zum Glück nicht auf meiner Afrikaroute.
Versicherungen
- Medizinische Behandlungen deckt meine schweizerische Kranken- und Unfallversicherung zu Schweizer Tarifen ab
- Meine zusätzliche Reisekrankenversicherung deckt die Kosten ab, die darüber liegen
- Weil ich nicht über einen Arbeitgeber für Unfall versichert bin und die Unfallversicherung über meine Krankenkasse nur ein kleinen Betrag für eine allfällige Bergung bezahlt, habe ich eine separate Bergungsversicherung abgeschlossen
- Zusätzlich bin ich Gönner bei der Rettungsflugwacht REGA für allfällige medizinische Heimtransporte
- Für mein Motorrad benötige ich in Südafrika, Namibia, Botswana, Lesotho und Eswatini keine Haftpflichtversicherung. Die obligatorische medizinische Unfallversicherung in diesen Staaten ist im Benzinpreis miteingeschlossen. Wer also Benzin kauft ist automatisch versichert
- Wie es in den anderen Ländern aussieht, werde ich beim jeweiligen Grenzübertrtitt klären
Navigation
Meine Routen plane ich auf der Basis von OpenStreetMaps mit der Software BaseCamp. Für das Navigieren nutze ich mein Garmin XT Gerät.
Das Kartenmaterial beziehe ich als OpenStreetMaps aus dem Internet bei den diesen beiden Anbietern:
Meine Points of Interest finde ich durch
- Reiseführern
- Reiseberichte
- Fernsehsendungen
- Google Maps
- Mund zu Mund Erzählungen
- Vor Ort im Gespräch mit der örtlichen Bevölkerung
- Treiben lassen
Persönliche Vorbereitung
Ich halte mich an meine drei Säulen, die sich für mich bewährt haben:
- Krafttraining
- Ausdauer- und technisches Fahrtraining mit meinem Mountain Bike
- Meine Impfungen aktualisieren und mich im Reisemedizinischen Institut beraten lassen
- Meine Französisch-Kenntnisse auffrischen
Autor und Inhaber der Marke Motoglobe