Planung Motorradreise Seidenstrasse und Pamir Hwy
01.01.2018 routen >> seidenstrasse und pamir hwy
Schwerpunkte meiner Reiseplanung
- Anpassungen und Ergänzungen meiner KTM 690 Enduro
- Anpassung meiner Ausrüstung auf die Reisegebiete
- Organisation meines Motorradtransportes nach Ulaanbaatar in der Mongolei
- Herausfinden der länderspezifischen Einreisebestimmungen für mich und für mein Motorrad
- Eruieren, wann die besten Reisezeiten für die verschiedenen Regionen sind
- Grobe Routenplanung, Sehenswürdigkeiten und Navigation
- Persönlichen Vorbereitung
Reisemotorrad KTM 690 Enduro
Die Originalversion der KTM 690 Enduro ist für kürzere Touren auf und neben der Strasse ausgelegt. Damit sie für mich fernreisetauglich wird, nehme ich einige gezielte Anpassungen und Ergänzungen vor. Details zu meinen Anpassungen findest du unter diesem Link. Der Vorteil an der KTM ist, dass sie bereits mit guten Federelementen ausgestattet ist. Ein Grund, wieso die Maschine einen hohen Ankaufspreis hat. Dafür muss ich in diesem Bereich keine Anpassungen vornehmen.
Motorradtransport nach Ulaanbaatar in der Mongolei
Deutschland unterhält mit der Mongolei seit vielen Jahren einen regen Warenaustausch. Das hat den Vorteil, dass die Transportfirmen Loxx Pan Europa, Pleidelsheim vor über 10 Jahren damit begonnen hat, nebst Gütern auch Reisemotorräder zwischen den beiden Länder zu transportieren.
Die Firma bietet einen rundum Service an, was unter anderem die Transportkiste und die gesamte Zollabwicklung beinhaltet. Mein Motorrad muss ich jedoch selbst in die Nähe von Stuttgart bringen und in die Transportkiste verpacken. Nebst dem Motorrad kann ich weitere Artikel in die Kiste verpacken. Für den Zoll muss hierfür eine Proforma-Rechnung mit allen Artikeln ausgefüllt werden. Eine Vorlage dafür stellt mir ebenfalls Loxx Pan Europa zur Verfügung. Weil mein Motorrad durch eine Drittperson, in meinem Fall die Firma Loxx, in die Mongolei einführt, benötigt es für den temporären Import das offizielle Zollpapier Carnet de Passe. Mehr zum Carnet de Passage erwähne ich unter der Rubrik Einreisebestimmung Einfuhr Motorrad. Damit ich meine Enduro am 21. Juni 2018 die KTM inklusive meine Zollpapiere in Ulaanbaatar abholen kann, bringe ich sie sechs Wochen vorher zur Transportfirma nach Stuttgart und verpacke sie gleich in die Kiste und erledige den gesamten Papierkram.
Einreise Bestimmungen
Visa
Für einige Staaten benötige ich ein Visum. Da ich in etwa weiss, wann ich wo Durchreise, beantrage ich die Visa alle von der Schweiz aus. Nach Visa Ausstellung geben mir alle Länder ein Zeitfenster von drei Monate für die Einreise mit den Visa, was für mich passt.
Zusätzlich benötige ich für die Pamir Region eine spezielle Erlaubnis, welche ich zusammen mit den Visa für Tadschikistan beantragen kann.
Turkmenistan erteilt für Individualtouristen lediglich ein Transitvisa für fünf Tage. Dieses wird nur genehmigt, wenn vom Einreise- und Ausreiseland die nötigen Einreisebestimmungen erfüllt sind. Das heisst, ich muss zuerst die Visa für Usbekistan und Iran im Pass haben, bevor ich den Visa-Antrag für Turkmenistan einreichen kann. Beim Visa-Antrag muss ich den genauen Tag und den Grenzübertritt angeben. Das Visa wird dann genau so ausgestellt, wodurch ich nur an diesem angegebenen Tag am genannten Grenzübertritt einreisen darf. Ziemlich kompliziert, aber leider nicht anders lösbar.
Die Länder mit Visum:
- Mongolei
- Russland
- Tadschikistan inklusive Erlaubnis für die Pamir Region
- Usbekistan
- Turkmenistan
- Iran
Einfuhr Motorrad
Der Iran ist eines der wenigen Ländern, die weiterhin ein Carnet de Passage Zollpapier verlangen. Dabei handelt sich um ein internationales Zolldokument, welches die temporäre Einfuhr eines Fahrzeuges ohne Verzollung erlaubt. Für die Mongolei benötige ich das Carnet de Passage ebenfalls, weil mein Motorrad durch die Transportfirma eingeführt wird. Wäre ich bei der Einfuhr vor Ort, würde ich das Carnet für die Mongolei nicht benötigen.
Das Carnet de Passage kann man bei einem anerkannten Verkehrsclub. In der Schweiz ist, die der TCS oder ACS und in Deutschland der ADAC bestellen. Nebst der Gebühr für die Ausstellung muss man je nach Wert des Fahrzeuges eine Kaution hinterlegen. Diese bekommt man bei der Rückgabe des Carnet de Passage vom jeweiligen Verkehrsclub wieder zurück, sofern die Eintragungen im Carnet alle korrekt sind. Ich beziehe mein Carnet de Passage beim TCS. Mehr Informationen zu diesem Zollpapier gibt es unter diesem Link beim TCS. Alle anderen Staaten auf meiner Route erteilen mir bei der Einreise direkt an der Grenze eine temporäre Einfuhrerlaubnis. Abgekürzt heisst diese Erlaubnis ein T.I.P (Temporary Import Permit). Wie lange ein T.I.P gültig ist, variiert von Land zu Land. Deshalb ist es wichtig, dass man an der Grenze immer genau kontrolliert, wie lange es gültig ist. Ansonsten kann es bei einer verspäteten Ausreise böse Überraschungen geben. Für die Ausstellung eines T.I.P benötige ich lediglich meinen Fahrzeugausweis. Es ist keine Übersetzung ins Englische erforderlich.
Versicherungen
Persönliche
Bei Krankheit unterwegs deckt meine schweizerische Krankenversicherung zu Schweizer Tarifen allfällige Kosten ab. Eine zusätzliche Reisekrankenversicherung deckt die Kosten darüber ab Bei Unfall bin ich vollumfänglich über meinen Arbeitgeber abgedeckt. Das beinhaltet auch allfällige Bergungskosten. Zusätzlich bin ich Gönner bei der Rettungsflugwacht REGA für allfällige medizinische Heimtransporte.
Motorrad
Für mein Motorrad benötige ich für die Staaten, welche auf der grünen Versicherungskarte aufgeführt sind, keine Haftpflichtversicherung. Für alle andere Staaten muss ich, sofern vorgeschrieben, direkt an der Grenze eine Versicherulung kaufen.
Länder auf meiner Strecke, die auf der grünen Versicherungskarte stehen:
- Türkei plus alle Staaten danach bis nach Hause
Länder, die eine Versicherung vorschreiben:
- Mongolei
- Iran
- Armenien
- Georgien
Die Länder, wo mir nicht klar ist, ob ich eine Versicherung kaufen muss. Das wird sich erst an der Grenze klären:
- Russland
- Kasachstan
- Kirgistan
- Tadschikistan
- Usbekistan
- Turkmenistan
Navigation
Über die letzten zwei Monate testete ich ausgiebig das Navigieren mit dem GPS Gerät Montana 610 von Garmin und mit verschiedenen Apps auf meinem Handy. Ein Kollege lieh mir jeweils sein Montana Gerät aus. Die getesteten Apps konnte ich gratis runterladen.
Die Bedienung der verschiedenen Navigationsprogramme war für mich nicht selbsterklärend. Deshalb war ich genötigt mehrere Stunden vor dem Computer zu sitzen und über YouTube Videos und diversen Webseiten die Anwendungen zu lernen. Dazu gehörte auch, wie ich Kartenmaterial aus dem OpenStreetMap Projekt auf das Montana Gerät lade und damit arbeite. Dafür kenne ich jetzt diverse Systeme und kann die Gretchenfrage für mich entscheiden, welches Navigationssystem für mich am besten ist. Für die Reise lasse ich mich vom Garmin Montana 610 lotsen.
Die Gründe dafür sind:
- Ich die OpenStreetMaps nutzen kann, die mir zusagen. Das sind die Karten von alternativaslibres
- Ich über die Garmin Software BaseCamp mit meinem Reise-PC unterwegs meine Strecken planen kann
- Es sowohl für die Planung auf BaseCamp als das Navigieren mit dem Montana kein Internet benötigt
- Das Montana robust gebaut ist und Regen, Sand, Sonne und Hitze besser wegsteckt als ein Mobiltelefon
- Das Montana zusätzlich mit AA-Batterien läuft
- Das Mobile Telefon mit der App Maps.me mein Back-up ist
Persönliche Vorbereitung
Ich halte mich an meine vier Säulen, die sich für mich bewährt haben
- Krafttraining
- Ausdauer- und technisches Fahrtraining mit meinem Mountain Bike
- Meine Kenntnisse der verschiedenen Kulturen auf meiner Route erweitern
- Meine Impfungen aktualisieren und mich im Reisemedizinischen Institut beraten lassen.
Autor und Inhaber der Marke Motoglobe