Motoglobe

Ostküste Sardinien

Ostküste Sardinien

24.04.2016 routen >> sardinien

Die Rundfahrt führt uns zuerst Richtung Süden. Wir schlagen aber nicht den direktesten Weg ein, sondern fahren zuerst ins Landesinnere über Loceri und verkehrsarmen Nebenstrassen bevor wir dann auf die S125 gelangen. Wie bereits auf der Anfahrt nach Arbatax kommen wir auf der gut ausgebauten, kurvenreichen Strasse zügig vorwärts. Beim Ortseingang von San Vito, vor der Brücke über den Fluss, biegt links eine Nebenstrasse ab. Ein kleiner brauner Wegweiser mit den Hinweis Mine Monte Narba weist darauf hin.

 

Nach ein paar Minuten Fahrt geht es auf einer Schotterstrasse weiter. Die Strasse folgt dem Flussbett des Riu s‘ Arenada und bei der Brücke geht es links darüber und gleich danach rechterhand weiter. Es folgt eine weitere Kreuzung, wo eine schmale Teerstrasse links hoch geht. Wir fahren aber weiter geradeaus auf der Schotterpiste. Kurz darauf kommen wir bei einer Schäfer Siedlung vorbei. Hier ist auf die scharfen Schäferhunde zu achten. Bald darauf erreichen wir das erste verlassen Haus des grossflächigen Gebietes der Mine Monte Narba. Das Werk beschäftige einmal bis zu 900 Personen und die Stollen gingen bis zu 500 Meter in die Tiefe. Im unteren Bereich der Mine befinden sich die meisten Gebäude. Da das Werk bereits seit 1935 stillgelegt und verlassen ist, hat die Natur schon einiges an Rückeroberungsarbeit geleistet. Dies macht den Ort zu etwas Besonderem. Über die Schotterstrasse den kleinen Hügel hoch, erreichen wir den oberen Teil der Mine. Zurück auf der Strasse nach San Vito geht es links über die Brücke in die Ortschaft hinein. Die Strasse führt uns ins Landesinnere dem Fluss Fiume Flumendosa entlang, durch eine herrliche Landschaft. Im Ort Ballao geht es für uns rechts weg Richtung Escalaplano. Nach der Ortschaft geht es rechts auf der SP 13 Richtung Perdasdefogu. Bald darauf erreichen wir die Passhöhe des Genna su Ludu.

 

Einige Kilometer später gelangen wir zum schön gelegenen Ort Ulassai. Weiter geht es dem Berghang entlang, begleitet von einem herrlichen Panorama. Auf der Höhe von Osini Vecchio ist gegenüber dem Tal die alte und neue Ortschaft Gairo zu sehen, durch welche wir kurze später ebenfalls fahren werden.

 

Gairo Vecchio ist eine verlassene Siedlung, welche aufgrund schwerer Regenfälle und Überschwemmungen im Jahr 1951 von den Bewohnern aufgegeben werden musste. Zwischenzeitlich leben wieder einige wenige unerschrockene Personen hier. Die Strasse steigt weiter an und wir passieren kurze Zeit später die damals neu gegründete Ortschaft Gairo Sant‘ Elena. Nach einigen Höhenmeter später erreichen wird die Abzweigung zum Aussichtspunkt Punto Tricoli. Leider macht uns der Nebel einen Strich durch die Rechnung. So fahren wir talwärts über die malerisch gelegene Ortschaft Lanusai zur Küste und nach Arbatax.

Klicke auf das jeweilige Bild für eine Bildvergrösserung und Beschreibung

Wir verlassen Arbatax Richtung Tortoli und biegen kurz nach der Ortschaft rechts auf die SP27. Wir gewinnen schnell an Höhe und erreichen die Ortschaft Villagrande Strisaili, von wir einen herrlichen Ausblick auf die Küste haben. Unsere Fahrt geht weiter zum Lago Alto de Flumendosa oder auch Lago Bau Muggeris genannt.

 

Wir folgen der schmalen Nebenstrasse entlang des Sees. Danach steigt die Strasse weiter an in die Bergwelt Sardiniens. An schnelle Kurvenfahrten ist auf der unübersichtlichen und schlecht ausgebauten Strasse nicht zu denken. Dafür können wir die Aussicht und wunderbare Landschaft geniessen. Wir passieren die grosse alte Turmanlage Nuraghe die Ardasai und gelangen kurze Zeit später auf die Passhöhe des Genna e Medau Pass auf 930 Meter Höhe. Auch hier können wir ein wunderbares Panorama geniessen.

 

Auf der ganzen Strecke hat man immer wieder die Möglichkeit, auf kürzeren oder längeren Schotterfahrten Wege abzukürzen oder Abstecher in die schöne Umgebung vorzunehmen. Diese Strassen können aber teilweise recht steil werden. Auf der SP 8 angelangt, geht es nach rechts Richtung Seulo und dann weiter nach Gadon bis Aritzo.

 

Kurz vor Aritzo gelangen wir auf die SS295, wo wir rechts und dann gleich wieder rechts auf die Cossatzu-Tascusi Strasse abbiegen. Diese anfangs geteerte und spätere Schotterstrasse bringt uns zur Passhöhe des Arcu Guddetorgiu. Der Zustand der Strasse richtet sich stark nach den aktuellen. Wetterbedingungen und könnte teilweise etwas schwierig zu befahren sein. Bei meiner Überquerung fanden zudem Bauarbeiten statt, was ebenfalls zu Behinderungen führte. Der erste Teil der Talfahrt ist ebenfalls geschottert. Haben wir wieder festen Boden unter den Rädern geht es sogleich hoch auf den nächsten Pass den S’Arcu de Tascussi. Ca. 5 km vor der Ortschaft Fonni, in einer kleinen Siedlung, biegen wir nach rechts ab, um zum Aussichtpunkt namens Bruncu Spina zu fahren. Der Strassenzustand ist teilweise schlecht. Schotterabschnitte gibt es aber keine. Über Fonni geht unsere Fahrt weiter auf der SP 69 über den über 1’000 Meter hohen Passo di Caravai. Kurvenreich geht es weiter, bis uns eine Fahrverbotstafel stoppt. Es bleibt leider nichts anderes übrig, als auf die nebenan liegende Schnellstrasse zu wechseln, wobei keine legale Einfahrt in unsere Richtung vorhanden ist. Dank des sehr geringen Verkehrs und der italienischen Mentalität, nicht alle Verbote strickt umzusetzen, lässt sich das ohne Umwege zu fahren, lösen. Bei der nächsten Ausfahrt verlassen wird die Schnellstrasse bereits wieder und biegen kurze Zeit später links ab Richtung Talana. Die Abbiegung zum Monte Olinie folgt nach 10 km auf der rechten Seite.

 

Anfangs noch geteert, geht es ab dem Steinwegweiser auf einer Schotterstrasse zum auf 1’350 Meter hoch gelegenen Monte Olinie. Ohne richtige Bereifung und Offroadfahrkenntnisse ist es nicht empfehlenswert, die knapp 3 km lange Auffahrt zu unternehmen. Oben angekommen, eröffnet sich einem ein wunderschönes Panorama. Wieder unten auf der schmalen, geteerten Nebenstrasse angekommen, geht es nach rechts weiter nach Talana. Die letzten paar Kilometer bis zur Ortschaft schlängelt sich die Strasse atemberaubend der Bergkette entlang in die Tiefe. Ab Talana geht es auf direktem Wege weiter zur Küste runter bis nach Arbatax.

Die Tour beginnt mit der kurzen Fahrt in den Hafen von Arbatax, wo eines der Wahrzeichen von Sardinien, die roten Felsen, besichtigt werden können. Einfach beim Hafen ganz nach vorne fahren und dann folgt rechterhand ein grosser Parkplatz. Wirklich erstaunlich, wie rot die Felsen leuchten, auch ohne Sonneneinstrahlung.

 

Danach fahren wir Richtung Tortoli und biegen dort rechts auf die SS125 ab. Kurz nach der Ortschaft Girasole beginnt die Strasse anzusteigen, was die ersten schönen Ausblicke ermöglicht. Weit oben ist bereits der Ort Baunei zu sehen, welchen wir bald erreichen werden.

 

Hinter Baunei geht die Fahrt über 50 km weit durch eine herrliche Berglandschaft über die Pässe Genna Arramene, Genna Coggina, Genna Sarbene, Genna Gruxi und Genna Silana bis zur Ortschaft Cala Gonone. Motorradfahren vom Feinsten.

 

Dann geht es Richtung Nuoro weiter. Wir überqueren den Lago del Cedrino und erreichen ca. 8 km später die Kreuzung, wo ein Wegweiser zum Hotel Su Gologone nach links weist, und wir dahin abbiegen. Wenige Minuten später, endet die Strasse auf dem Parkplatz, wo die wichtigste Quelle Sardiniens liegt, die Sorgente Su Gologone. Der Eintritt kostet EURO 2.00 und sofern auf dem Parkplatz keine Touristenbusse stehen, welche auf eine hohe Besucherfrequenz hinweisen, lohnt sich der kurze Fussmarsch zur Quelle. Die Einheimischen nutzen die Quelle aktive und füllen am Brunnen literweise kostenloses Wasser ab. Gleich vor dem Parkplatz geht eine schmale geteerte Strasse links ins Valle dei Lanaittu weg. Zuerst noch geteert, geht die Strasse später in eine gut befahrbare Schotterstrasse über. Die Naturstrasse führt über 5 km weit in ein schönes, relativ abgelegenes Tal, vorbei an einer stillgelegten Mine, zu drei frei zu besichtigende Grotten. Es gibt eine kleine Verpflegungsstätte und diverse Picknickplätze. Wir setzen unsere Tour fort Richtung der Stadt Nuoro. Kurz davor kommen wir an die Kreuzung, wo es rechts zum Monte Ortobene geht und oben die Ortschaft Nostra Signora De Su Monte auf dem Plateau liegt. Die kurvige Strasse bringt uns schnell nach oben und wir starten die Rundfahrt auf der Plateaustrasse, in dem wir links abbiegen. Die wunderschönen Panoramen auf dem Rundkurs laden zu diversen Stopps ein.

 

Zurück bei Nuoro halten wir uns rechts auf die SP45 bis zur Schnellstrasse nach Olbia. Wir bleiben weiterhin auf der Nebenstrasse, welche während den nächsten 8 km neben der Schnellstrasse entlangführt. Bei der Kreuzung mit der SP38 geht es links hoch nach Lula. Die nächste Stunde Fahrt geht über die SP3, welche sich sehr kurvenreich den Berghang entlang schlängelt und dann bei Siniscola an die Küste führt. Auf halbem Weg liegt das schön gelegene Restaurant Locanda Ammentos mit herrlicher Aussicht auf die Region. Die letzten 60 km bis nach Olbia geht es mehrheitlich der Küste entlang und führt durch etliche Touristenortschaften. Es gibt dadurch viele Möglichkeiten für einen Stopp fürs Nachtessen oder sonstiges, bevor es dann auf die Nachtfähre geht. Den Fahrhäfen erreicht man relativ einfach, indem wir auf der Küstenstrasse bis ins Zentrum von Olbia bleiben und dann den Beschilderungen folgen.

Die Nachtfähre erreicht Genua morgens um 08.00 Uhr. Das Entladen dauert dann seine Zeit und so geht es ca. um 09.00 Uhr los. Der Verkehr hält sich in Grenzen uns so gelangen wir bald zum Fluss Polcevera, welchem wir während knapp 10 km ins Landesinnere folgen.

 

Bei Campomorone biegen wir rechts auf die SP5 ab, welche schnell ansteigt und uns in die Ligurischen Berge führt. Hier wird es merklich kühler und man glaubt es gar nicht, dass es so weit südlich so kalt werden kann. Wir fahren durch schöne Landschaften über die Orte Langasco, Voltaggio und Carrosio ins herrlich gelegene Gavi. Auf dem Hügel über Gavi thront die gleichnamige Burg, welche sehr gut erhalten ist und auch besichtigt werden kann. Die ersten Rebberge weisen darauf hin, dass wir ins Piemontgebiet gelangen. Leider verschlechtert sich das Wetter mehr und mehr und so geht es kurz vor Alessandria auf die Autobahn. Über die A26 geht es 100 km nach Norden zur A4, auf welcher wir Richtung Mailand fahren. Bei Mailand geht es auf den Umfahrungsring zur A9 Richtung Schweiz. Über Chiasso und Bellinzona geht es zum Gotthardportal. Wie üblich erwartet uns hier viel Stau und so geht es, trotz ziemlicher Kälte, über den Gotthardpass in die Deutsch-Schweiz und dann über die Autobahn nach Zürich.

Route und Downloads

Track und POI meiner Route

Die GPX Datei enthält den Track und diverse Wegpunkte von Pässen, Sehenswürdigkeiten, Strasseninfos, Restaurants, Unterkünfte, Grenzen und mehr. Alle Daten ohne Gewähr.

Picture of Christian Feustle
Christian Feustle

Autor und Inhaber der Marke Motoglobe

Nach oben scrollen
Cookie Consent mit Real Cookie Banner