Höllentor und prunktvolle Hauptstadt
14.08.2018 routen >> seidenstrasse & pamir hwy
Der Grenzübertritt nach Turkmenistan funktioniert erstaunlich gut. Einzig die Zugsalbe in meiner Apotheke interessiert die Zöllner, da sie braun aussieht und ziemlich dickflüssig geworden ist. Nach ungefähr 5x fragen, ob das Drogen sind und ich immer nein gesagt habe, bekomme ich sie wieder zurück.
Bei der ersten Tankstelle ist wieder einmal 95 Oktan Benzin erhältlich. Der KTM-Motor wird es mir danken. Mein Geldbeutel jubelt ebenfalls, den die 10 Liter kosten gerade Mal CHF 1.20.
Ohne gebuchte Tour über eine turkmenische Reiseagentur bekommt man nur ein fünf Tage Transitvisum. Viel Zeit bleibt da nicht für die Durchquerung des Landes. So mache ich mich auf den Weg zum Tor der Hölle, das auf halber Strecke in der Wüste liegt.
Die Strasse ist leider schlecht und eigentlich sollte ich langsamer fahren. Geht aber leider nicht, weil ich sonst nachts beim Höllentor ankommen würde, was ich nicht möchte. So muss das Fahrwerk leider einige schwere Schläge einstecken. Zum Glück ohne Konsequenzen.
Zum Gaskrater, oder eben Tor zur Hölle, führt ein 7 km lange Sandpiste. Wie schon an anderen Orten beobachtet, wird auch hier die touristische Infrastruktur zur Erreichung des Kraters ausgebaut. Leider fahren dadurch unzählige Lastwagen über die Sandpiste zum Krater und zurück. Das erschwert die Passierbarkeit für mich auf dem Motorrad um einiges – eine Höllenstrasse zum Höllenloch.
Leider windet es auch stark, was das Zelten am Krater fast unmöglich macht. Im Jurten Restaurant miete ich mir deshalb eines der fix installierten Zelte und kann so auch gleich mein Nachtessen und Frühstück buchen. Bei meiner Ankunft am Krater waren nur wenige Touristen da. Das ändert schnell, als die Dämmerung hereinbricht. In Jeep Convois werden die Touristen zum Krater chauffiert und schon bald stehen an die 30 Fahrzeuge beim Krater. Mit dem Ausbau der Infrastruktur werden das bald noch viel mehr sein.
Am Morgen kämpfe ich mich erneut durch die Sandpiste und bin froh, die Teerstrasse ohne Zwischenfall zu erreichen. Dann geht es weiter durch die Wüste bis nach Aschgabat.
Wie vorgeschrieben, habe ich vorweg in Aschgabat über eine Agentur ein Hotelzimmer gebucht. Leider etwas teuer, aber dafür bin ich im obersten Stock mit Aussicht auf die Stadt und das Zimmer bietet angemessenen Luxus. Nach der luftigen Zeltnacht eine schöne Abwechslung.
Leider stimmt es, dass auf den Strassen der Hauptstadt fast niemand zu Fuss unterwegs ist. Das hinterlässt eine gespenstische Atmosphäre beim Durchstreifen der wunderschönen und riesigen Parkanlagen. Viele der pompösen Gebäude scheinen ungenutzt zu sein und der ganze Bezirk rund um den Präsidentenpalast herum ist gesperrt. Mein Versuch da hinzukommen, wird von der Polizei, die an jeder Ecke steht, sofort unterbunden.
Tags darauf plane ich, einige der futuristischen Gebäude auf dem Weg zur Grenze mit dem Motorrad zu besuchen. Bereits nach der dritten Kreuzung werde ich erneut durch die Polizei gestoppt mit dem Hinweis, dass dieser Bezirk gesperrt ist. Freundlich aber fordernd werde ich aufgefordert ihnen nachzufahren. Sie bringen mich dann zurück in die Nähe des Hotels. Es bleibt mir somit nicht anderes übrig, als direkt zur Grenze zu fahren. Dies geht aber ebenfalls nicht ohne Kontrolle. Die Strasse zur Grenze ist nämlich durch das Militär gesperrt. Den Checkpoint kann ich nach einer Passkontrolle passieren mit dem Hinweis, dass ich auf der 30 km langen Strecke bis zum Grenzposten nicht halten darf. Schade, die Route führte durch eine schöne Berglandschaft einen Pass hinauf.
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