Heissluft Ballone von Göreme und eine weitere Panne
25.09.2018 routen >> seidenstrasse & pamir hwy
Musik dringt durch meine Ohren und weckt mein Hirn. „Aufstehen hopp hopp, es ist 05.45 Uhr“ brummt meine innere Stimme. Zeit, die aufsteigenden Heissluftballone über Göreme zu beobachten.
Ich krieche mit meinen sich schwer anfüllenden Körperteilen aus dem Bett und schaue zuerst kurz aus dem Fenster, wie das Wetter ist. Das sieht gut aus und so suche ich meine Kleider zusammen, packe den Fotoapparat ein und los gehts zum Aussichtspunkt oberhalb Göremes.
Auf dem Weg nach oben werde ich laufend von Kleinbussen und Taxis überholt, die haufenweise Schaulustige zum Aussichtspunkt fahren. Entsprechend herrscht schon reger Betrieb, als ich aufs Plateau gelange.
Die ersten Ballone steigen bereits in die schöne Morgendämmerung auf und viele weiter bringen sich in Startposition. Die Startplätze sind durch die Landschaft begrenzt, weshalb die Ballone naher aufeinander sind und teilweise in Gruppen aufsteigen.
Als Krönung scheint die aufgehende Sonne die ersten Heissluftballone an und beleuchtet langsam die gesamte Landschaft mit den speziellen Steinformationen. Fantastisch dieser Anblick. Die Region Kappadokien ist bekannt für seine spezielle Felsformationen, in denen früher die Einheimischen Wohnhäuser und Zufluchtsorte geschaffen haben. Für die Erkundung dieses Gebietes bildet Göreme ein idealer Ausgangspunkt. Die lange Fahrt hierher war geprägt von einer permanenten auf heiss zeigenden Temperaturanzeige. Ein Strich mehr und ich hätte die KTM wegen Überhitzungsgefahr des Motors abstellen müssen. Nicht gerade meine entspannteste Tagesfahrt.
Am Abend bei abgekühltem Motor überprüfte ich das Kühlerwasser und siehe da, er war fast keines mehr da. Auf der Ursachensuche stiess ich dann auf einen kleinen Stein, der sich trotz gutem Kühlerschutz zwischen die Schraube des Ventilators und des Kühlers geklemmt hat. Durch die Vibrationen wetzte dieser Stein nach und nach ein kleines Loch in den Kühler. Das ist schlecht, weil so ein Kühler nicht einfach zu reparieren ist und niemand in der Umgebung neue passende verkaufen würde.
Der Inhaber meines Guesthouses wusste sofort Rat und rief seinen Freund, einen Squat- und Motorradmechaniker an. Dieser kam am nächsten Tag kurz vorbei und meinte, dass sei flick bar und er kenne jemanden in der Nachbarsstadt, der das löten kann.
Der Kühlerausbau war schnell gemacht und kurz darauf brachte ein Taxifahrer den Kühler in den Nachbarsort zum Spezialisten. Keine drei Stunden später war der Kühler wieder dicht und in der KTM eingebaut. Die nachfolgende Probefahrt verlief ebenfalls gut und ich war froh, keinen neuen Kühler beschaffen zu müssen.
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Ich ziehe meinen Helm ab und dabei fällt mir ein Handschuh runter. Er landet neben meinem rechten Stiefel. Was ist denn das? der Stiefel ist voll Spritzer. Ich bücke mich, um mit dem Finger etwas Flüssigkeit abzustreifen und bemerke, dass mein Hosenbund ebenfalls nass ist. Nun rieche ich an meinem Finger – Kühlmittel. „Mist“ saust es mir durch den Kopf, der ist immer noch nicht.
Ein Blick auf die rechte Motorradseite bestätigt leider meine Befürchtung. Der ganze untere Motorenblock ist voll mit Kühlermittel. Schöne Bescherung.
Die reparierte Stelle kann es aber nicht sein, da diese links aussen beim Kühler war und auf dieser Seite alles trocken ist. Auch am Boden bildet sich keine Lache, was darauf hindeutet, dass das Kühlsystem nur beim Fahren irgendwo Flüssigkeit verliert. Auswirkungen auf die Motortemperatur hat das neue Leck bis jetzt noch nicht. So kann ich wenigsten weiterfahren und versuchen Istanbul zu erreichen, wo es einen grossen KTM-Händler gibt. Die Fahrt verläuft unspektakulär. Einerseits sind die Strassen zwei oder sogar dreispurig und verschandeln mit ihrer Ausbreitung die schöne Landschaft und andererseits bleibt die Motortemperatur konstant im grünen Bereich, obwohl weiterhin Kühlerflüssigkeit rausspritzt.
Beim KTM-Händler angekommen, stellt sich schnell heraus, dass der Kühler eine neue undichte Stelle hat. Vermutlich hat der Handwerker beim Löten den Kühler eingespannt und dadurch eine kleine Delle in den Kühler gedrückt. Zum Glück kann die Werkstatt das reparieren. Ferner überprüfen sie auch nochmals die Kipphebel, Nockenwelle und Zylinderkopfdichtung. Dabei kommt zum Vorschein, dass die Nockenwelle durch den kaputten Kipphebel beschädigt wurde und es besser wäre, diese zu ersetzen. Da ich sowieso bis zum nächsten Tag auf die Kühlerreparatur warten muss, lasse ich die Nockenwelle auch gleich ersetzen. Das kostet hier bestimmt vier Mal weniger als in der Schweiz.
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Autor und Inhaber der Marke Motoglobe