Bardenas Reales
03.10.2021 routen >> iberische halbinsel
Bardenas Reales – sagt sich so schön und klingt abenteuerlich, jedenfalls für mich. Hinzu kommt, dass dieses Gebiet in der autonomen spanischen Gemeinschaft Navarra liegt. Noch so ein Name, der nach wilder Landschaft klingt, wo hinter jedem Busch ein Cowboy oder Indianer auftaucht.
Meine luxuriöse Unterkunft liegt auf einem Hügel mit einem Weitblick der Extraklasse. Von hier oben sehe ich bereits in die Bardenas und meine Vorfreude steigt bei jedem Blick in die Ferne. Die Bardenas sind ein Halbwüstengebiet, in dem der Wind, Wasser und Sonne eine bizarre Landschaft formte. Sie ist so speziell, dass das Gebiet von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt wurde. Der Naturpark umfasst zwei Hauptteile. Die Bardenas Blanca mit tiefen Schluchten und Bergen, die von Carbezos gekrönt werden. Sehr fotogen, weshalb sie oft als Promotionssujet dienen. Die Bardenas Negro sind der grünere Teil und werden von den Aleppo Kiefern dominiert.
Gespannt besteige ich deshalb meine Enduro und freue mich auf meinen Erkundungstag. Keine 500Meter später, rumple ich bereits auf der ersten Schotterstrasse den Hügel hinunter. Das passt doch schon Mal zur kargen Landschaft.
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Eine Stunde später kämpft sich meine Enduro die letzten Meter zum Mont Ventoux hinauf. Die Aussicht hier oben ist gewaltig und wären da nicht die weit unten liegenden Nebelschwaden, könnte ich bis zum Mittelmeer sehen. Wegen der Tour de France hat dieser Berg bei der Gemeinschaft der Rennfahrradfahrenden einen legendären Status. Entsprechend strampeln bei gutem Wetter täglich Hunderte auf diesen Berg. Die Nordflanke ist dabei bedeutend steiler als die südliche und erstaunlicherweise beliebter. Dazwischen tummeln sich Jogger*innen und Geher*innen. Hier läuft also immer was. Die Aussichten in die anschliessenden Gorges de l’Ardeche, Gorge de Tarn und Gorge de la Jonte sind ebenfalls unvergesslich. Für den Wechsel in die jeweiligen Schluchten fand ich bei der Routenplanung kleine Bergsträsschen, die sich mir jetzt vor Ort als abenteuerliche Panoramastrassen präsentieren.
Ich finde noch andere kaum befahrene Holpersträsschen, die mich früher oder später ebenfalls zu den landschaftlichen Höhepunkten bringen. Dabei vergeht die Zeit wie im Fluge. Macht nichts. Bis eine Stunde vor Sonnenuntergang darf ich im Park rumfahren und je später es wird, umso weniger Besucher begegnen mir. Etwas enttäuscht, aber dennoch zufrieden, parke ich abends mein Motorrad erneut bei meiner Herberge und lasse den Tag mit einem ungestörten Weitblick ausklingen. PS: Es wundert mit nicht, dass die Cowboys und Indianer das Gebiet verlassen haben und nur noch zurückkehren, wenn sie für eine Filmrolle engagiert sind.
Route und Downloads
Track und POI meiner Route
Die GPX Datei enthält den Track und diverse Wegpunkte von Pässen, Sehenswürdigkeiten, Strasseninfos, Restaurants, Unterkünfte, Grenzen und mehr. Alle Daten ohne Gewähr.
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